Büsum / Bad Harzburg

Eine Sondertour am heutigen Tag, die ich sehr gern angenommen habe. Von Hamburg nach Büsum, dann nach Bad Harzburg und zurück nach Hamburg. Natürlich nicht mit dem Dacia, sondern mit einem neuen Taxi. Naja, 1400 Km waren dann doch schon auf dem Km Zähler und jetzt deutlich über 2000 Km.
Eine Stunde und 35 Minuten sagte das Navi vorraus. Ich schickte eine sms an einen der Chefs, der dort wohnt und fragte nach der Fahrzeit ( ich habe 3 Chefs, da Familienbetrieb ). Leider bekam ich keine Antwort.
Ich wachte noch vor den Weckzeiten auf, machte mich fertig und fuhr los.
Was ist das denn ?

Ey Du, runter vom Taxi....da pennt die auf dem Taxi.

So ist es brav. Dann flog sie weg.


Kein Verkehr und kein Stau Richtung Büsum. Ich war viel zu früh losgefahren, aber egal Büsum ist nicht uninteressant.
Eine kleine Zigarettenpause, auf der Brücke über dem Nord-Ostseekanal.

Ich parkte vor dem Hotel und sollte dort 1 € für 30 Minten bezahlen. Der Automat kann mich mal...
Ich will die Nordsee sehen und ich will ein Krabbenbrötchen.
Der Herr, der die Kurtaxe eintreibt war in seiner Zeitung vertieft. Das hatte ich zuvor beobachtet.

Ich schlich mich an ihm vorbei und rannte die Treppe am Deich hoch.
Ah endlich:

Schön und tolle Nordseeluft. Ich mag ja eher Strand, den gibt es dort nicht. Da ist ja das Ebbe und Flut Problem. Derzeit war Ebbe.
Da steht das Taxi ( ohne Dachschild ) vor dem Hotel.

Ich hatte noch viel Zeit.
So, ich wanderte am Deich entlang und suchte nach meinem Krabbenbrötchen.
Hier muß ich doch fündig werden, auch wenn die Buden erst am aufbauen sind. Eine Handtasche hätte ich sofort kaufen können. Ich hatte noch nie eine, aber möchte jetzt auch keine mehr.

Nix zu machen, Büsum schläft um 9 Uhr noch.
Dann endlich:

... ja, das wars dann wohl mit meinem Büsumer Krabbenbrötchen.


Pünklich um 9.30 Uhr ging es los nach Bad Harzburg und mir bis heute völlig unbekannt gewesen.
Das Wetter war traumhaft in Büsum, im Bereich Hamburg Wolken und Schauer, dann Sonne pur hinter Hamburg.
Ein 80jähriger Herr war mein Fahrgast, mit einigen Gepäckstücken.
Er fragte mich gleich nach meinem Namen und ob er Sven zu mir sagen dürfte. Er durfte natürlich und nannte meinen Namen ca. 200 mal. Das liegt daran, das der Herr ununterbrochen das Gespräch gesucht hat. Ich habe so manches mal gedacht, bitte mal 5 Minuten Pause, aber er hat sie mir nicht gegönnt.
Nur die 4 Pausen ( er hat eine schwache Blase ), waren Erholung pur und für mich als Raucher perfekt.
Ich kenne seine Kriegsgeschichte und ich kenne den Verlauf seiner Ehe. Das in allen Einzelheiten, die ich hier niemandem zumuten möchte und nicht wirklich wiedergeben möchte.
Die Informationen über den Harz waren aber interessant, denn dort war ich noch nie.
Er zeigte mir den Brocken, der soll der höchste Berg dort sein. Von weitem sah er nicht so hoch aus, aber das kann täuschen, da dort natürlich viele Berge sind.
Die Berge sind dort alle schön grün, im Vergleich zu den Alpen.
Am Ziel angekommen, sollte ich sein Gepäck in den dritten Stock schleppen. Ich überlegte ob ich einmal, oder zweimal gehe. Ich entschied mich für einmal und nahm den Koffer, Regenschirm / Stock unterm Arm und die 4 Taschen in die andere Hand.. Ich war fertig oben, da er sehr langsam vor mir ging und gehbehindert ist. Ich hatte ca. 30 Kilo in den Händen und schwitzte wie ein Schwein.
Eine Luxuswohnung vom allerfeinsten, alleine die Küche muß ein Traum für jede Hausfrau sein.
Ich sollte seinen Koffer noch ins Schlafzimmer bringen, öffnen und aufklappen. Das hätte er aber nun wirklich selbst machen können... Egal, als Taxifahrer wundert man sich immer seltener über solche Dinge.
Nette Verabschiedung und er übergab mir 20 Euro Trinkgeld. Er fragte mich, ob das reicht ?
Was soll man darauf antworten ? Nee, 50 Euro muß schon drin sein ? Ich glaube, die hätte er mir sogar gegeben, aber das macht man natürlich nicht. Es hätte allerdings keinen Armen getroffen ( seine berufliche Laufbahn kenne ich natürlich auch vollständig und alle Kollegen ) und wäre etwas Entschädigung für meine Nerven gewesen.
Ich bedankte mich natürlich und es ging ab nach Hamburg. Ich schaltete das Radio aus, denn ich brauchte einfach Ruhe. Das habe ich noch nie getan und erstaunte mich selbst. Der Mann hat mich echt fertig gemacht, das kann sich niemand vorstellen.
Die Landschaft war so schön, aber Anhaltemöglichkeiten gab es keine. So mußte ich beim fahren Fotos machen. Nicht nur verboten, sondern auch etwas gefährlich. Automatik und Tempomat erleichtern es aber.

Noch 240 Km bis Hamburg und 75 Km/h, bei erlaubten 80 Km/h. Der Tempomat war auf 80 Km/h eingestellt. Grundsätzlich zeigte das Navi 5 Km/h weniger an, als der Tacho und das bei jeder Geschwindigkeit. Das Navi könnte ich auch mal wieder putzen...peinlich.

Wer sein Motorrad liebt, der schiebt...der Arme.


Blödes Handy, Du sollst nicht meine Hand und Uhr scharf wiedergeben, sondern die Landschaft.


Auf der Autobahn, dann schön mit 140 Km/h mit Tempomat, ausser bei Baustellen. Teilweise dann nur 60 Km/h, ok man fährt dann 80 Km/h.


Dann wollte ich es aber mal wissen:

Lt. Navi 225 Km/h. Ich glaube, da ist noch mehr drin, aber der Fahrgast hat mich zu viel Nerven gekostet und ich fuhr mit 140 Km/h weiter.


In Hamburg schnell die Insekten entfernen:

Die sind alle weg, nur die Scheibe bekomme ich einfach nicht sauber. Ich bin dann doch etwas kaputt und genervt, aber ich muß gleich noch mal runter zum putzen. So kann ich den Wagen nicht abgeben.