Freitag, 6. Juli 2012

Wechselspielchen

Nun bin ich seit fast 2 Monaten in der neuen Firma und mußte ca. 10 mal das Auto wechseln.
Das nervt etwas, da ich ganz gerne persönliche Dinge im Auto habe ( Kaugummi, Regenschirm, Navi usw.. ). Dann natürlich Handschellen, Gummimaske, Peitsche...äh, ach nee das war für etwas anderes ;-).
Klar kann ich einen Rollstuhlfahrer nicht hinten in den Dacia reinschieben.
Die Umstellung Automatik und Schaltgetriebe nervt auch.
Dann habe ich es gern sauber im Wagen, aber kaum geputzt und ich bekomme ein anderes Auto.
Mit der Vollgraupe war ich gestern am Flughafen und wollte eine Flughafenkarte haben. Das dauert etwas derzeit ( Urlaubszeit ) und sie melden sich. Voller Frust, dann Richtung Hauptbahnhof....
Chef ruft an und sagt: Sofort zurück zur Firma, Du bekommst ein anderes Auto. Hä ? Wie schon wieder ?
Ein Kollege hatte einen Schlaganfall und Du bekommst sein Taxi. Eiskalt sagte er dies, aber das ist so seine Art.
Ich kenne den Kollegen seit vielen Jahren, da wir vorher schon mal in einer gleichen Firma tätig waren.
Mir wurde ganz anders, denn so will ich kein Taxi haben.
Der Kollege war Sportlehrer und hat vor Jahren das Rauchen aufgegeben. Tja, es kann jeden von uns plötzlich treffen.
Mein Wechselgeld hatte ich im anderen Taxi vergessen, was dann noch einmal sehr aufwendig war.
Ich fuhr mit dem Taxi zum Flughafen und wurde X mal angesprochen: Was ist mit Bernd ? Ich erzählte es und wunderte mich dann heute morgen etwas. Ein Kollege erzählte, er sei halbseitig gelähmt, hätte er gehört. Da fragte ich mich natürlich, wer erzählt denn sowas ? Nachher wird noch gesagt, ich war das.... ( Anmerkung 06.07.12: Bernd soll tatsächlich am Taxistand Flughafen über Lähmungserscheinungen geklagt haben. Die Kollegen haben ihm geraten, sofort einen Arzt aufzusuchen, aber er fuhr weiter Taxi. Erst nach Feierabend rief er den Notarzt. )
Ich schrieb eine gute Besserung sms, da ich mich nicht getraut habe anzurufen. Bernd rief zurück und erzählte, das er zwar noch auf der Intensiv Station ist, aber es würde ihm besser gehen. Er hat Glück gehabt und keine Lähmungserscheinungen.
Das ist ja ein Ding dachte ich, morgen wird wohl erzählt, er ist verstorben. Schlimm teilweise die Gerüchte.
Ich habe ihm das natürlich nicht erzählt, damit er sich nicht aufregt.
In 2 Wochen will er wieder im Taxi sitzen. Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht so ganz vorstellen, aber ich würde ihm sofort das Taxi bringen. Er liebt sein Taxi und den damit verbundenen Job. Den Flugplan kennt er auswendig.
Er klang wie immer am Telefon und ich hoffe stark, er wird wieder gesund.
Blöd fand ich den Kommentar eines Kollegen: Nach einem Schlaganfall folgt oft ein zweiter.
So kommen dann Gerüchte auf und die Hoffnung stirbt.
Der Job ist Schuld usw., es wird halt darüber viel diskutiert. 
Der Umsatz am Flieger war nicht so berauschend, aber deutlich besser als mit der Vollgraupe.
Allerdings war es auch keine volle Schicht, da gestern Mittag mein neuer Herd angeschlossen wurde. Mal schauen, ob ich einigermaßen an meine Umsätze zu Nachtschichtzeiten jetzt heran komme.
Die Frage ist noch, ob ich Mttags Pause mache um dann länger Abends zu fahren. Der Bernd fährt Mittags durch und macht um 20 Uhr Feierabend, nur ich liebe dann doch noch etwas den späten Abend.
Mittags dann etwas schlafen, einkaufen und sich um den Haushalt kümmern...so dachte ich mir das zukünftig.
Um 20 Uhr Feierabend, ist aber auch nicht schlecht. Ich muß das testen.
Am Sonntag soll ich eine Sondertour fahren: Sprich Scharbeutz - Hamburg und die Fahrgäste verlangen nach mir. Na toll, jetzt könnte ich frei Taxi fahren, aber nein dann Sonntag auf einen T5 wechseln. Endlich mal ein anderes Auto...
Ist aber blödsinn, denn schön wenn die Fahrgäste mich mögen und die geben 30 Euro Trinkgeld. Die Schlepperei, ist aber nicht ohne, denn die haben extrem viel Gepäck.
Ich war gestern Joggen und bei Mc Fit, die Gedanken über den Kollegen Bernd brachten mich plötzlich auf die Idee.
Das ich extremen Muskelkater habe, ist natürlich logisch.
Jetzt könnten mal wieder interessante Fahrgäste zusteigen, damit ich hier davon berichten kann. 
Über eine Tour heute, kann ich schreiben. Es sollte nach Nienstedten gehen und ein älteres Paar waren meine Gäste. Er sagte sofort, ich beschreibe ihnen den Weg. Ok, das habe ich gern, auch wenn ich dann doch nicht ganz unerfahren bin.
Er wollte Schnelsen Nord auf die Autobahn, was eine schöne Sache normal ist, da die weiteste Entfernung. Viele wollen es, da es schneller ist. Ich bemerkte, das die Autobahn voll ist, da der Elbtunnel gesperrt ist ( war halt vor 10 Min. in den Verkehrsmeldungen ). Gut, dann fahren sie hier geradeaus usw.. Jeden Kleinkram hat er beschrieben, z.B. im Kreisverkehr hier ab. Es war logisch, denn die anderen Ausfahrten führten in völlig andere Richtungen. Er war voll in seinem Element und ich fragte mich, ob er mal Fahrlehrer war.
Sie sagte plötzlich, ich fahre hier immer über die Nebenstrassen. Er regte sich richtig auf, ja du fährst immer vollig falsche Wege.
Ich lächelte innerlich und ließ mich weiter führen. Teilweise habe ich gedacht, muß ich mich hier wie ein Fahranfänger behandeln lassen ? Langsamer, hier kommt gleich eine 30er Zone / vorsicht da kommt eine Kurve usw..  Wir standen an einem Luxushaus und mir war klar, er war kein Fahrlehrer, aber der Job hätte zu ihm gepasst. 3,60 Euro Trinkgeld und ich fand dann mit Leichtigkeit zurück.
Wenn das Navi mir den Rückweg beschrieben hätte, dann hätte ich es aus dem Fenster geworfen. Es war aber ausgeschaltet.



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