Nett ist etwas anderes

Oma stellt mir am Flughafen 2 Koffer neben den Kofferraum. Ich sage freundlich guten Abend, aber Oma verschwand schweigend im Taxi.
Ich betätigte den Knopf, damit sich die Heckklappe schließt. Plötzlich wirft ein älterer Mann einen kleinen Koffer in den Kofferraum.
Ich habe schnell reagiert und die Schließung beendet. Woher sollte ich wissen, dass Opa auch noch kommt ?
Dieser hätte die Klappe im Genick gehabt und ich konnte die Aktion absolut nicht verstehen.
Dann sagte ich zu Opa " guten Abend ", aber auch diese Person antwortete nicht.
Ok, sind halt der deutschen Sprache nicht mächtig, dachte ich mir aus Erfahrung.
In perfektem deutsch, wurde mir dann der Hauptbahnhof als Zielort genannt. Desweiteren, wir müssen um 20.01 Uhr den Zug bekommen.
Es war 19.40 Uhr und ich war etwas erstaunt.
20 Minuten, ist etwas knapp und die Unfreundlichkeit meiner Fahrgäste, fand ich dann doch sehr daneben.
Man kann auch Worte wie " bitte, oder danke " gebrauchen.
Ich gab Gas und die Gespräche der Fahrgäste waren unglaublich.
Es war extrem primitiv und dumm, was die beiden sich erzählten.
Ich war froh, dass ich nicht ins Gespräch eingebunden wurde.
Bei jüngeren Menschen, bemerkt man es teilweise auf dem ersten Blick, aber diese beiden sahen optisch normal aus.
Man möchte die Kinder nicht erleben, waren meine Gedanken.
Um 19.56 Uhr, waren wir am Hauptbahnhof und es gab kein Trinkgeld.
Warum habe ich Gas gegeben ? Diese Frage habe ich mir hinterher sehr oft gestellt.
Für solche Menschen riskiere ich eine Strafe ?
Ok, mit der S Bahn hätten sie es nie geschafft und wir haben somit dann mehr Fahrgäste.
Ich warte allerdings lieber länger, als solche Leute zu befördern.
Gestern war ich stolz auf mich, denn auch ein älteres Paar, gaben mir 10 Cent Trinkgeld. Vorher hatten wir nette Gespräche und deshalb hat mich das Trinkgeld sehr verwundert.
Ein dickes Einfamilienhaus und ein BMW davor.
Ich gab auch die 10 Cent zurück und der Herr sagte: " Nein, die sind für sie ".
Nein danke, ein Kaffee kostet 1,50 Euro am Flughafen und was soll ich mit 10 Cent ?
Dann eben nicht, bekam ich zu hören. Tja, dann eben nicht.
Natürlich summieren sich auch kleine Beträge, nur mache ich mir dann nicht so viele Gedanken hinterher.
Ich gebe den Fahrgästen damit eine Denksportaufgabe und ich habe meine Ruhe nach Feierabend.
Man gibt Trinkgeld, oder man ist unzufrieden und gibt kein Trinkgeld. So zumindest nutze ich Dienstleistungen.
Ich habe viel gelernt durch diesen Blog und durch andere Taxiblogger. Trotz 14 Jahren Erfahrung, habe ich in diesem Jahr mehr gelernt, als in anderen Jahren.
Weiterhin werde ich so verfahren und hier bestimmt noch extremere Fälle schreiben können.
Alle kleinen Trinkgelder, werde ich ab sofort ablehnen.
Mal schauen, was passiert.